
Erinnerung an Dresden
In vier Angriffswellen vom 13. bis 15. Februar 1945 wurde die Innenstadt von Dresden zerstört. Alljährlich gedenken viele Menschen dieser Stadt und unseres Landes der mindestens 25.000 Toten* jener westalliierten Bombenangriffe. Unfassbar grausame Szenen spielten sich damals bei der von dem Bombardement betroffenen Zivilbevölkerung ab.
Die Toten mahnen. Ihr Leiden darf nicht relativiert und herabgewürdigt werden.
*Der Historiker Stefan Scheil schrieb mir auf Anfrage zu den Opferzahlen:
“Liebe Frau Nieland,
diese Frage nach der Opferzahl in Dresden bewegt viele und ist schwer zu beantworten. Der beim Angriff erzeugte Feuersturm hat viele Menschen tatsächlich restlos (oder so gut wie restlos) verbrannt. Man war zwischen Feb. 45 und Mai 45 dabei, Karteikarten anzulegen, Tote zu identifizieren, Vermißtenanzeigen aufzunehmen. Der Leiter dieser Ermittlungen war ein Hans Voigt, der in der Nachkriegszeit die Gesamtzahl der dabei ermittelten Opfer stets mit 80.000-90.000 angegeben hat. Davon seien etwas mehr als 40.000 identifiziert gewesen. Leider sind diese Unterlagen durch sowjetische Behörden beschlagnahmt worden und verschwunden.
Die letzte Historikerkommission, die dann auf ein Ergebnis von 18.000-25.000 Toten kam, hat diese Angaben von Voigt wie überhaupt jedwede zeitgenössische Angabe völlig ignoriert. Ihr Ergebnis beruht auf einer Reihe von statistischen Mutmaßungen über die Zahl der Menschen im Abwurfgebiet, die Menge der eingesetzten Sprengstoffe und die statistisch zu erwartende Opferzahl anhand von Vergleichen mit besser dokumentierten Fällen. Das ist m.E. wissenschaftlich unsauber gearbeitet und eine politisch gewollte Reduzierung der Zahl gewesen.
Björn Schumacher hat über die Opferzahlen und die rechtliche Einstufung des Angriffs ein beachtenswertes Buch geschrieben (Hat die Kommission natürlich auch ignoriert):