
Wurstmarkt ist einmal im Jahr … eigentlich.
Als ich vor wenigen Tagen nach der Kreistagssitzung über den großen Parkplatz an der Bad Dürkheimer Saline lief und mein Blick auf das Riesenrad viel, wurde mir bewusst, dass etwas sehr Wichtiges fehlt.
Normalerweise hätte ich ja gar nicht so leicht über den größten Platz der Stadt schlendern können, wenn das älteste und traditionsreichste Fest Bad Dürkheims wie jedes Jahr stattfände.
Der Wurstmarkt als größtes Weinfest der Welt genießt mittlerweile internationale Bekanntheit und ist aus der Region kaum wegzudenken. Hier trifft sich Jung und Alt, der Arbeiter und der Studienrat gleichermaßen. Ein Anker und wichtiger Ort der Begegnung also, in dieser oft sehr schnelllebigen und unbeständigen Zeit.
Aufzeichnungen sprechen dafür, dass bereits im Jahr 1417 der erste Markt an dieser Stelle abgehalten wurde. Der Begriff „Wurstmarkt“ taucht dann 1832, also im Jahr des Hambacher Fests, das erste Mal auf. Seither wurde jedes Jahr ein Wurstmarkt mit dazugehörigen Reitschulen, Musikern und sonstigen Vergnügungen gefeiert, wenn man einmal die Zeit des Zweiten Weltkriegs ausnimmt.
Nun also kam es erneut zur denkbar einschneidensten Maßnahme: Der Wurstmarkt wurde im Zuge der sogenannten „Coronaregeln“ abgesagt. Es stellt sich auch die Frage nach der Gefährlichkeit des Virus für den Einzelnen, die von einigen führenden Virologen nicht wesentlich höher als eine Grippe eingeschätzt wird.
Es geht vielmehr auch darum, inwieweit die tatsächliche oder vermeintliche Pandemie überhaupt noch von herausragender Relevanz ist.
So werden zwar immer mal wieder sogenannte „Infizierte“ gemeldet, was nichts anderes bedeutet, als dass die Leute den Erreger in sich tragen, aber wie viele davon sind auch wirklich erkrankt?
Auch bei den vermeintlichen „Todeszahlen“ tun sich viele Folgefragen auf. Wer ist an und wer nur mit Coronaviren gestorben? Und selbst da müsste man unterscheiden zwischen der Hauptursache Corona und Fällen, in denen Corona zwar eine Rolle spielte, aber eben nur eine Nebenrolle.
Stellt man diese Fragen der Landesregierung, bekommt man mal nur eine möglichst knappe und wenig aussagekräftige Antwort, mal nur den Hinweis, dass man die Entwicklung abwarten müsse. Bis wann man denn warten müsse, bleibt im Dunkeln. Dabei stellt vor kurzem das Bundesverfassungsgericht unmissverständlich klar: Nicht derjenige, der seine Freiheitsrechte in Anspruch nehmen möchte, muss sich vor dem Staat rechtfertigen, sondern der Staat muss die von ihm vorgenommenen Einschränkungen rechtfertigen und das kontinuierlich.
Vor ein paar Wochen las ich einen Nachruf auf den vor genau 100 Jahren im heutigen Bad Dürkheim geborenen Kurt Dehn. Ein Urgestein der Pfälzer Mundart und herausragender Volksmusiker.
Wer seine Lieder kennt, der weiß, dass schon diese für die Pfalz typische Frohnatur sich gegen allzu pedantische Maßregelungen aus dem Elfenbeinturm zu wehren wusste und diesen inneren Widerstand auch zu artikulieren verstand. Es zeigt sich, dass die meiner Meinung nach unverhältnismäßigen Maßnahmen im Widerspruch zur urigen pfälzer Art mit ihrer Gemütlichkeit und hautnahen Geselligkeit stehen.
Ich und meine Fraktion als heimatverbunden Politiker werden uns daher weiter für unsere bürgerlichen Freiheitsrechte einsetzen und diese auch verteidigen.